SF6 Gas ist eines der leistungsfähigsten Medien zur elektrischen Isolation innerhalb der Schaltanlagen, welche neben den hohen Isolationseigenschaften auch den Innendruck der Anlage auf einem moderaten Niveau hält.
Neben dem Verbot für klimaschädliche Gase, stellt die Energiewende die Industrie jedoch vor zahlreiche Herausforderungen und erfordert auch die Entwicklung innovativer Lösungen, um einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Klimawandels zu leisten.
Ein wichtiger Fortschritt in diesem Bereich ist die Einführung SF6-freier Schaltanlagen. Bedeutende Hersteller wie SIEMENS sind Pioniere in Richtung umweltfreundlicher Energieverteilung, indem auf das klimaschädliche SF6 verzichtet und stattdessen reine Industrieluft als Isolationsmedium genutzt wird.
Grundsätzlich dürfen nach dem 31. 12. 2025 nur noch nach den o.g. Normen typgeprüfte Schaltanlagen bzw. Stationen neu in Betrieb genommen werden. Somit gilt auch bei Austausch von Bestandsanlagen, wenn z.B. die Altersgrenze erreicht und eine Neuinvestition notwendig ist, oder es durch defekte Komponenten für die es keine Ersatzteile mehr gibt, es zu einem Anlagentausch kommt, die Randbedingungen nach IEC62271-200/202 zukünftig trotzdem erfüllt werden müssen.
Auch bei umfangreichen Erweiterungen, die womöglich einen Bestandsschutz aufheben, müssen im Rahmen eines Retro-Fit-Projektes die Anlagenkomponenten nach den neuen Verordnungen und Normkonform ersetzt werden. Betreiber stehen nun vor der Problematik vor allem bei Bestandsgebäuden, den Drucknachweis und den sicheren Arbeitsbereich für die Bedienenden nach den neuen Normen nachzuweisen. Es muss auf jeden Fall auch ein Nachweis der Störlichtbogenklassifikation bei (Wieder-) Inbetriebnahme erbracht werden.